Die Lutherrose
In einem Brief am 8. Juli 1530 beschreibt Martin Luther sein Wappen:
"Das erste sollte ein Kreuz sein - schwarz - im Herzen, das seine natürliche Farbe hätte. Denn so man von Herzen glaubt, wird man gerecht ... Solch Herz soll mitten in einer weißen Rose stehen, anzeigen, dass der Glaube Freude, Trost und Friede gibt ... darum soll die Rose weiß und nicht rot sein; denn weiße Farbe ist der Geister und aller Engel Farbe. Solche Rose steht im himmelfarbenen Feld, dass solche Freude im Geist und Glauben ein Anfang ist der himmlische Freude zukünftig .... Und um solch ein Feld einen goldenen Ring, dass solche Seligkeit im Himmel ewig währt und kein Ende hat und auch köstlich über alle Freude und Güter, wie das Gold das edelste köstlichste Erz ist ..."
In der Mitte der Rose ist ein schwarzes Kreuz.
Es erinnert uns daran, dass Jesus am Kreuz gestorben ist. Das rote Herz ist rot wie das Blut: Ein Zeichen, dass Jesus Christus uns liebt. Die weiße Rose ist weiß wie ein Engel: Die Farbe der Freude und des Glücks. Martin Luther ist überzeugt, der Glaube an Jesus gibt Freude, Trost und Friede. Zwischen den Rosenblättern scheinen grüne Felder hindurch. Sie deuten die Erde an, auf der wir leben. Das blaue Feld verweist uns auf den Himmel und sagt uns: Wir sind ein Teil der Welt in Gottes Hand. Beides gehört zusammen: Himmel und Erde, ,,waagrecht“ in der Welt zu sein, „senkrecht“ von oben von Gott gesegnet werden. Mit einem goldenen Ring ist alles umschlossen. Gold ist ein kostbares Metall und sagt uns: Wir sind Gott wichtig. Ein Ring hat keinen Anfang und kein Ende. So hört auch Gott nicht auf, uns Menschen zu lieben.
Die Lutherrose war das Siegel,
das Martin Luther ab 1530 für seinen Briefverkehr verwendete. Teile seines alten Familienwappens hat er dazu verwendet. Auch diente ihm das Löwen- und Papageien-Fenster der Ausgustinerkirche des Augustinerklosters zu Erfurt als Vorbild. In diesem Kloster lebte Martin Luther zwischen 1505 und 1512 als Augustinermönch. 1530 gab der Prinz und spätere Kurfürst von Sachsen, Johann Friedrich der Großmütige, den Auftrag dieses Siegel für Luther zu erstellen, als dieser sich während des Reichstags zu Augsburg 1530 in der Veste Coburg aufhielt. Lazarus Spengler schickte Luther eine Zeichnung des späteren Siegels zu. Für Luther war das Siegel Ausdruck bzw. Zusammenfassung seiner Theologie und seines Glaubens. Am 15. September 1530 teilte Luther Philipp Melanchthon mit, dass Prinz Johann Friedrich ihn in der Veste Coburg besucht und ihm einen Siegelring geschenkt habe.
LInks zur Lutherrose und Martin Luther:
Blog des Archivs der Evangelischen Kirche im Rheinland