Andacht

Willkommen in Luther Pirmasens – virtuell,

 

wie bist Du heute Morgen aufgewacht? Schwere Beine? Müde? Durcheinander von den Bildern der Nacht? Den Träumen? Oder einfach froh, dem entkommen zu sein durch den Wecker? Oder hätte es gerade weiter gehen können mit schönen Träumen? Wecker störte?

All Morgen ist ganz frisch und neu“ – so beginnt einer der ’Schlager‘ des Evangelischen Gesangbuchs. Wird immer noch oft und gern gesungen. Text und Melodie: um 1540. Der Text nimmt das Bibelwort auf, das uns durch den Oktober begleiten kann. Aus dem Buch der Klagelieder. Verse, Texte von Menschen in Sorge aufgeschrieben. Ihnen wurde die Heimat genommen. Unbeheimatet. Flüchtlinge. Vertriebene. Sie fassen ihre Klage in Worte. Zugleich aber auch ihre Zuversicht. Ihre Hoffnung. Ihren Glauben an den Gott, der ihnen Leben ermöglicht. Auch wider den Augenschein – „Gradselääds“.

Im Buch Threni – Klagelieder Jeremias – lesen wir:
Die Güte Gottes ist es, dass wir nicht gar aus sind. Seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende. Sie ist jeden Morgen neu. Seine Treue ist groß (Threni / Klagelieder 3,22). Die Person, der wir dieses Wort verdanken – sie ist uns unbekannt. Dennoch spüren wir ihr Vertrauen in Gott. Ihren Glauben. Gott erhält. Bewahrt Leben. Jedes einzelne. Jeden Tag aufs Neue wendet er sich uns Menschen zu. So kann jeder neue Tag ein neuer Anfang sein.

Wenn es abends Zoff gab und Streit. Morgens habe ich drüber geschlafen. Versöhnung kann wachsen.

Wenn abends Funkstille war. Enttäuschung. Morgens habe ich drüber geschlafen. Versöhnung kann wachsen – neues Gespräch.

Jeder neue Tag eröffnet andere Perspektiven. Chance auf Veränderung. Erneuerung auch. Gottes Treue geht mit. Weil wir seine Kinder sind. Geliebte Kinder.

 

Bleibe im Oktober behütet und gesegnet.

Dein Wolfdietrich Rasp, Pfarrer